Bittere Niederlagen für die Mannschaften

Heute war der große Tag der Mannschaftssportarten. Zunächst hatten die Fußballer um Fabian Kuppe die Möglichkeit die schmerzhafte Niederlage im Halbfinale gegen Frankreich wieder gut zu machen. Doch das Spiel gegen den amtierenden Weltmeister und Deaflympicsieger aus der Türkei war zunächst von starker Zurückhaltung auf beiden Seiten geprägt. Von beiden Mannschaften war es kein besonders gutes Spiel zu Beginn. In der zweiten Hälfte konnte Deutschland in Führung gehen musste jedoch schon einige Zeit später wieder den Ausgleich hinnehmen. So ging es mit 1:1 in die Verlängerung, wo jedoch auch kein Tor mehr fallen wollte. Im Elfmeterschießen war das Glück einfach nicht auf der Seite Deutschlands. Zwei verschossene Elfmeter führten dann letztlich zu einer 4:3 Niederlage nach Elfmeterschießen und damit zu einem undankbaren 4. Platz für die Mannschaft, die über weite Strecken des Turniers eigentlich eine ansprechende Leistung gezeigt haben.

Lukas Keßlers Trikot mit der 18 während der Medaillenzeremonie.

Die Handballer hatten heute die Gelegenheit nach der Goldmedaille zu greifen. Es ging gegen den Topfavoriten aus Kroatien, die sogar einen Profispieler (und mehrere ehemalige) in ihren Reihen hatten. In der  ersten Halbzeit konnte Deutschland noch recht gut mithalten und lag zur Pause nur mit 3 Toren hinten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit legten die Kroaten wie die Feuerwehr los und zeigten warum sie zu den Topfavoriten zählen. Der Rückstand wurde zwischenzeitlich so groß, dass der echte Widerstand der Deutschen letztendlich gebrochen war. Ganz aufgegeben hatte die Mannschaft aber nie. Letztendlich gewann Kroatien mit 32:21 verdient die Goldmedaille. Bei der Medaillenzeremonie war stets das Trikot von Lukas Keßler mit dabei, der auch heute leider krankheitsbedingt nicht antreten konnte. Gratulation an das gesamte Handballteam zu der grandiosen und mitreißenden Leistung in den letzten 2 Wochen.

Nicht zu vergessen auch der allerletzte bayerische Athlet im Einsatz bei diesen Deaflympics. Christoph Bischlager im Diskusfinale. Dort warf er mit 42,58m knapp am Podest vorbei. Auf den Bronzerang fehlten nur 45 cm. Das Ergebnis kann sich aber trotzdem sehen lassen.

Das war’s dann auch schon aus Caxias do Sul für bayerische Athleten. Morgen werden die Deaflympics mit den letzten Wettkämpfen und mit einer großen Abschlussfeier abgeschlossen und dann geht es auch für den letzten Rest zurück nach Deutschland.

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Finaleinzug der Handballer

Es wird nach dem letzten Wettkampf der Sportschützen merklich ruhiger um die bayerischen Athleten. Nur noch Fabian Kuppe bei den Fußballern und Lukas Keßler sind noch gefordert.

Heute mussten die Handballer um Lukas Keßler gegen den amtierenden Deaflympicsieger aus der Türkei im Halbfinale ran. Und das tat die Mannschaft äußerst souverän. Die Türken konnten zu keiner Zeit in Führung gehen. Deutschland zog sein Spiel durch und sorgte immer wieder mit Kunststücken für ordentlich Stimmung in der Halle. Am Ende steht ein sehr deutlicher 32:20 (17:12) Sieg auf der Anzeigetafel. Lukas Keßler kam heute krankheitsbedingt leider nicht zum Einsatz. 

Erwähnenswert ist zudem der Gewinn der Goldmedaille im Tennis von Heike Albrecht-Schröder. Die Münchnerin tritt für den GSV Neuwied aus Rheinland-Pfalz an und besiegte die Final-Gegnerin aus Taipei deutlich mit 2:0 (6:2; 6:2). Das Ergebnis war aber härter erkämpft als es aussieht. Gratulation hierzu.

 

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Ein bitterer Tag

Für Fabian Kuppe stand heute das heiß ersehnte Halbfinale gegen Frankreich an. Alles war in den letzten Wochen dem Ziel untergeordnet aus Brasilien die Goldmedaille mitzunehmen. Die Mannschaft erwischte jedoch keinen guten Start und die Franzosen gingen schon früh durch einen individuellen Fehler in der Abwehr in Führung. Erst mit zunehmender Spieldauer agierte die Mannschaft sicherer und kam auch zum Ausgleich. Dieser währte jedoch nicht lange, da die Franzosen wieder einen Fehler ausnutzen konnten und erneut in Führung gehen konnten. Das die deutsche Mannschaft Moral beweisen kann, hat sie bereits in den vergangenen Spielen beweisen können. Auch heute gaben die Deutschen zu keiner Zeit auf und konnten sogar wieder Ausgleichen. Die giftig aber fair kämpfenden Franzosen hatten aber einen Geniestreich nach einer Ecke nachweisen können, sodass Deutschland in den Schlussminuten einem 2:3 Rückstand hinterherlaufen musste. Man scheiterte mehrfach am gut aufgelegten Torhüter der Franzosen oder an einem Bein in deren Abwehr. So stand am Ende die bittere 2:3 Niederlage, die erst einmal verdaut werden muss. Dennoch steht schon übermorgen das kleine Finale gegen die Türkei an. Das wird ein schweres Spiel, aber es ist nicht unmöglich zu bestehen.

Auch für die Sportschützin Sabrina Eckert war es heute ein bitterer Tag. Im Dreistellungskampf mit dem Gewehr belegt sie mit knappen Rückstand den undankbaren 4. Platz. Es war aber dennoch eine sehr gute Leistung von ihr. Denn diese Disziplin schießt sie auf internationaler Ebene normalerweise nicht, es war daher das erste Mal für sie. Deshalb kann man mit gutem Gewissen sagen: “Hut ab!”

Erfreulicher lief es dagegen für Christoph Bischlager im Diskuswerfen. Er überstand die Qualifikation für das Finale.

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Colin Müllers zweiter Streich

Colin Müller (Mitte) gewinnt vor dem Mannschaftskollegen Erik Heß (links) und dem Ukrainer Oleksandr Kostyk (rechts)
Goldmedaille der Deaflympics 2021

Weil es so schön war, wiederholt Colin Müller mal eben seinen goldenen Erfolg von gestern.

In der Königsdisziplin 3×40 bzw. Dreistellungskampf mit dem Gewehr setzte er sich in einem souveränen Finale vor seinen Mannschaftskollegen Erik Heß. Zu keiner Zeit während des Finales lag er auf einem schlechteren Platz als dem Ersten. Selbst als im Stehen Erik Heß den Druck auf Colin größer werden ließ, blieb Colin cool und gewinnt mit dem letzten Schuss die Goldmedaille. Der BGS ist auf den Doppel-Deaflympicsieger Colin sehr stolz. Für den Deutschen Gehörlosen-Sportverband ist es die dritte Goldmedaille, nachdem heute der Golfer Allen John ebenfalls seine Goldmedaille gewonnen hatte.

In der gleichen Disziplin darf sich Sabrina Eckert morgen als letzte bayerische Schützin versuchen. Für heute war Colins Goldmedaille die einzige bayerische Beteiligung, da durch den Rückzug der Handballer aus Kamerun die deutschen Handballer mit Lukas Keßler heute spielfrei haben.

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Colin Müllers goldener Schuss

Stolzer Deaflympicssieger Colin Müller (Mitte)

Colin Daniel Müller ist der Mann, der dem gesamten deutschen Team endlich die heiß ersehnte Goldmedaille im 50m Gewehr liegend liefert. Umso schöner, dass es ein Bayer ist. Nach verhaltenem Beginn steigerte sich Colin zum Finale hin und während des Finales immer weiter. Am Ende reichte es mit 0,3 Punkten Vorsprung vor dem Ukrainer Dmytro Petrenko zu Gold. Der zweite Deutsche Sebastian Hermanny, der mit Sabrina Eckert Silber holte, wurde guter Fünfter. Apropos Sabrina Eckert: in der selben Disziplin holt sie heute den undankbaren 4. Platz.

Weniger erfolgreich war Werner Lackerbauer, der in 25m Pistole das Finale nicht erreichen konnte mit seinem 7. Platz. Am Ende fehlte nur ein einziger Punkt auf den 6. Platz, der für das Finale gereicht hätte. Der zweite Deutsche Bodo Funke erreichte das Finale als Achter und Letzter auch nicht.

glücklos heute: Werner Lackerbauer

Passend zur Goldmedaille erreichen die Fußballer in einem Schützenfest das Halbfinale. Fabian Kuppe musste dabei aber zunächst einmal über 120 Minuten gehen, um über den Sieg jubeln zu können. Zur Halbzeit stand es nur 2:1 für Deutschland. Der Platz war – anders als noch gegen den Irak – sehr tief, war nicht mehr wirklich grün und war sehr schwer zu bespielen. Mit dem einsetzenden Regen machte sich das auch bemerkbar. Die Deutschen wurden zunehmend nervöser und kassierten den Ausgleich gegen aufopfernd kämpfende Senegalesen, die gut und gerne auch noch in Führung gehen konnten. So musste die Verlängerung her und diese begann direkt mit einem Schock: Elfmeter für Senegal. Der erste gehaltene Schuss wurde noch aberkannt, da der Torwart die Linie zu früh verlassen hatte. Der zweite Schuss saß aber dann. Deutschland warf alles nach vorne und ging volles Risiko. Es zahlte sich aus. Mit einem Doppelschlag in der ersten Hälfte der Verlängerung ging die Nationalmannschaft mit 4:3 in Führung. Ein weiteres Tor kam nicht mehr dazu, auch wenn Senegal immer wieder gefährlich vor das Tor kam. Im Halbfinale wartet nun unser Nachbar aus Frankreich!

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