Harmonischer BGS-Verbandstag am 04.02.2023 in Augsburg

Die Tagung fand im schön gelegenen Gebäude des Deutschen Kanuleistungszentrums statt, wo uns der GSV Augsburg mit Essen und Getränken versorgte.

Der Ehrenpräsident Josef Scheitle ehrte Klaus Niedermüller (GSC Straubing) für seinen 60 Jahre langen unermüdlichen Einsatz im Sport mit der höchsten Auszeichnung im Bayerischen Gehörlosen Sportverband „Gold mit Kranz“. Die gleiche Ehrung war ebenso für Thomas Weisner vorgesehen, und konnte aus gesundheitlichen Gründen seiner Frau nicht entgegennehmen.

Die Präsidentin Birgit Hermann überbrachte die erfreuliche Nachricht, dass der BGS nicht mehr über den BLSV (Bayerischer Landessportverband) als Treuhändler, sondern nach etwa 30 Jahren nun direkt mit dem ZBFS (Zentrum Bayern Familie und Soziales) abrechnen kann, weil der Bayerische Oberste Rechnungshof bei der letzten strengen Betriebsprüfung keine Anhaltspunkte gefunden hatte.

Der BGS sieht folgende Probleme: zu wenig Jugendzuwachs, kaum Lehrgänge im Breitensport und rückläufige Mitgliederentwicklung. Positiv ist das konstante Angebot von Lehrgängen im Leistungssport sowie die reibungslose Nachfolge vom Dopingbeauftragten Josef Willmerdinger, jetzt Mike Schmauser.

Einige Höhepunkte aus dem Sportlichen: Die Sportler, die nach Brasilien gereist sind, sind fast alle mit persönlichen und natürlich auch sportlichen Erfolgen heimgekehrt.

Ein Highlight im Breitensport: Claudia Platzek und Volker Marks starteten als erste BGS-Sportler beim Hawaii Ironman mit einer Eigenbeteiligung von ca. 15.000,-€.

Breitensport: Es ist zu wenig, dass der BGS alle 3 Jahre das Landessportfest organisiert. Jedes Jahr sollte ein Event durchgeführt werden, z.B. Gehörlosenlauf in den Großstädten.

Über die Definition 55 dB wurde viel diskutiert. Die Hörgrenze im Kinder- und Jugendbereich kann man nach den Vorgaben des ICSD und des DGSV nicht aufweichen.  Damit mehr leicht Schwerhörige aus unseren Schulsportvereinen und Codas (hörende Kinder von gehörlosen Eltern) im Mannschaftssport mitmachen ist die Überlegung offene bayerische Jugendmeisterschaften durchzuführen. Dazu soll demnächst eine Kommission gebildet werden.

Sportärztliche Untersuchung: Mike Schmauser empfiehlt eine mindestens 2-jährige Untersuchung des Leistungssportlers beim Sportarzt, da sonst bei Todesfällen eventuell der Übungsleiter/Trainer in Verantwortung heran gezogen werden könnte.

Entlastung: Da der Kassenbericht einwandfrei war, wurde das Präsidium einstimmig für 2022 entlastet.

Gehörlosengeld: Der BGS hatte bei der Demonstration am 29.11.22 tatkräftig mitunterstützt. Es soll eine neue Demo mit mindestens 2000 Leuten organisiert werden, wenn es bis dahin noch kein monatliches Gehörlosengeld gibt.

Sparten: Die Fachwart*innen waren sich einig, dass das Bayerische Landessportfest in Landshut sehr erfolgreich war und sie dadurch neu motiviert sind. Die Sparten Motorsport, Leichtathletik und Golf haben noch keine Leitung.

Sportfest: Lob an den GSV Landshut für die sehr gute Organisation, und konnte ein Gewinn erwirtschaften. Eine kleine Rüge ging an GBF München, weil die Fußballer nach dem Gewinn der Bayerischen Fußball Pokalmeisterschaft ein Feuerwerk gezündet hatten.

Es gab einen Antrag auf finanzielle Unterstützung beim E-Sport: Noch ist unklar, ob der BLSV das unterstützt, ob es Übungsleiter dafür gibt und wie der DOSB dazu steht.

Verschiedenes: Am 18.9.22 wurden vom BGS und GMU zusammen ein neuer Verband mit dem Namen KOGEBA (Kompetenzzentrum Gebärdensprache Bayern e.V.) gegründet. Ziel ist mehr politische Bildung auf allen Ebenen.

Die nächste BGS-Verbandstagung ist am 19.-21.1.24 in Nürnberg und es wird zugleich das 50 Jahre Bestehen des BGS und das 40-jährige Bestehen des Bayerischen Gehörlosen Sportjugend gefeiert.

Bericht: Godehard Ricke

Fotos: Alexandra Götz / Marcello van Beek

 

    

Loading

Barrierefreiheit