Sporthilfe, BMI, DBS und DGSV rufen „Duale Karriere Berufsqualifikation (DK BQ)“ ins Leben / bis zu 1250 Euro im Monat für paralympische und deaflympische Athlet:innen
„Duale Karriere Berufsqualifikation“ (DK BQ) heißt das neue Fördermodul, das von Stiftung Deutscher Sporthilfe, dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dem Deutschen Gehörlosen-Sportverband (DGSV) konzipiert wurde. Rund 40 Athlet:innen des DBS und des DGSV erhalten dadurch eine finanzielle Unterstützung von bis zu 1250 Euro pro Monat. Die Mittel dafür stellt das BMI bereit, die Sporthilfe zahlt dieses entsprechend ihres gültigen Förderkonzepts direkt an die Athlet:innen aus.
Voraussetzung der Förderung durch die Sporthilfe ist, dass sich die Sportler:innen in einer staatlichen oder staatlich anerkannten Berufsausbildung befinden oder einen Vollzeit- oder Teilzeitstudiengang absolvieren sowie dem Nachwuchs- (NK1), Perspektiv- (PK) oder Paralympicskader (PAK) des DBS oder dem Deaflympicskaders (DK) des DGSV angehören und auf begründeten Vorschlag des Verbandes vom Gutachterausschuss der Sporthilfe berufen werden. Ziel des neuen Förderprogramms ist es, die Athlet:innen in der Dualen Karriere zu unterstützen und einen berufsqualifizierenden Abschluss während der leistungssportlichen Karriere zu ermöglichen.
Karin Orgeldinger, Vorständin Förderung bei der Sporthilfe: „Wir freuen uns sehr, zusammen mit unseren Partnern aus Sport und Politik, nun einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Gleichstellung der Förderung von Para- und Gehörlosensportler:innen zur Förderung im olympischen Sport geschafft zu haben. Mein Dank gilt dem BMI für die Bereitstellung der nötigen Mittel, sowie dem DBS und dem DGSV für die gute Zusammenarbeit in der Umsetzung des Projektes.“
Mit Rollstuhlbasketballer Nico Dreimüller profitiert davon unter anderem auch ein Mannschaftssportler. „Ich bin total happy, dass ich zu diesem Kreis dazugehöre. Vor einigen Jahren habe ich noch 100 Euro an Unterstützung erhalten, jetzt ist es deutlich mehr. Das gibt mir Sicherheit und ich muss nicht noch einen Nebenjob machen, sondern kann mehr Zeit in den Sport und das Studium investieren“, erklärt der Jura-Student, der bereits das erste Staatsexamen absolviert hat und in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga inzwischen wieder bei seinem Heimatclub Skywheelers Frankfurt spielt. „Für mich ist das auch eine gewisse Belohnung und eine Erleichterung, um den Spagat zwischen Leistungssport, Uni sowie Familie und Freunden zu meistern“, sagt Dreimüller. Zudem erlaube die Förderung dem 25-Jährigen auch, Fahrtkosten in Kauf zu nehmen, um bei den Top-Teams in Hannover, Wetzlar oder Thüringen auf hohem Niveau mitzutrainieren. „Das tut meiner sportlichen Entwicklung gut“, betont Nico Dreimüller.
Paralympische Elite-Förderung für die besten Athlet:innen
Anfang 2023 wurde zudem die paralympische Elite-Förderung ins Leben gerufen. Dadurch haben die paralympischen Top-Athlet:innen die Chance, 400 Euro pro Monat zusätzlich zu den bereits bestehenden Fördermodulen zu erhalten. Ermöglicht wird dies durch die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland, Nationaler Förderer der Sporthilfe. Das Aufnahmekriterium ist ein Medaillenerfolg bei zwei aufeinanderfolgenden Wettkämpfen (Paralympics und Weltmeisterschaften) in einer paralympischen Startklasse und Disziplin, darunter in Individualsportarten ein Titelgewinn.
Quelle: Stiftung deutsche Sporthilfe, 10.03.2023